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Wie?So! mit Social-Media-Experte Oliver Fuchs

Guest User

Wir verbringen immer mehr Zeit im Netz. Beruflich schreiben wir für Online-Newsplattformen oder posten privat Inhalte auf den sozialen Plattformen. Reaktionen sind dabei Alltag und wir müssen damit umgehen können, als seien wir dafür gewachsen.

Sobald die Rückmeldungen den konstruktiven Rahmen verlassen, stellt sich die Frage, ob und wie darauf reagiert werden sollte. Oliver Fuchs war bei der NZZ Leiter der Social-Media-Redaktion zeigte uns an der vergangenen «Wie?So!»-Veranstaltung, anhand von typischen Online-Usern, wie wir auf sie reagieren sollten.

Die heissen dann zum Beispiel...

  1. Der freundliche Mann von obenan

  2. Der besorgte (Reichs)bürger

  3. Das wandelnde Abstimmungsplakat

Wenn du die Beispielreaktion von Oli auf solche Kommentare sehen möchtest, dann kannst du dich auf folgendem Link durch die Präsentation klicken. Hier klicken.

☺️😳😌 

Die Bedeutung hinter diesen Emojis ist immer gleich. Jedes hat eine eigene Identitätsnummer mit der jeweiligen Emotion. Das tönt simpel, doch der Haken liegt an der Darstellung. Abhängig vom Programm (Apples iOS, Android, Facebook etc.) sehen die Emojis verschieden aus. Wer sie in Tweets oder Nachrichten braucht, sollte damit vorsichtig umgehen. 

Olivers Ansicht nach sorgt das immer wieder für Missverständnisse in der Online-Kommunikation. 

Besser als die Nati!

Guest User

Eine – im wahrsten Sinne des Wortes – bunte Truppe pilgerte dieses Jahr ans Impressum-Grümpelturnier nach Marly im Kanton Freiburg. Das JJS-Team ist jedes Jahr ein spannendes:  Die meisten lernen einander erst am im Zug kennen und spielen dann gleich zusammen Fussball. Was für unser Zusammenspiel kein Hindernis war: Unser erstes Spiel gegen Arcinfo gewannen wir gleich 7:1. Der Tag war lanciert.

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Kleiner Exkurs zum Spiel gegen Le Matin: WAS WAR DAS FÜR EIN SPIEL, ein purer HÖLLENRITT war das! Wir führen früh 1:0. Sie bekommen (natürlich völlig zu Unrecht!) einen Penalty und verwandeln souverän, 1:1. Aber wir lassen nicht locker, finden wieder ins Spiel und führen plötzlich 3:1. Le Matin gibt sich jedoch nicht geschlagen, trifft zum 3:2 und dann zwei Minuten vor Schluss zum 3:3.

Sie vergeben mehrere Chancen, scheitern an unserer Verteidigung. Und dann, als wir uns fast schon zufrieden geben mit dem Unentschieden, just WENIGE SEKUNDEN vor Abpfiff, dann treffen wir doch noch zum 4:3. WAS FÜR EIN SPIEL.

Ja, wir sind die Weissen. 

Ja, wir sind die Weissen. 

Danach war bereits klar, dass wir ins Viertelfinale einziehen würden. Damals wussten wir noch nicht, dass wir mal behaupten werden können, an einem Turnier besser als die Schweizer Nationalmannschaft gewesen zu sein. Item, wir hatten noch ein Gruppenspiel vor uns, da unterlagen wir RTSinfo deutlich.

Im Viertelfinale scheiterten wir am späteren Finalisten Teleclub. Die haben uns zerstört. Ich würde ja behaupten, irgendwo am Spielfeldrand hat uns ein junger Fussballer (irgendein Neymar oder so) zugesehen, wie wir alle nach und nach gefällt wurden.

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Das Turnier hat seine Spuren hinterlassen. Mittlerweile sind die meisten Wunden und blauen Flecke wieder verschwunden, aber für uns ist das Turnier mehr als ein bisschen Fussball. Wir kommen wieder. Zum Glück müssen wir - nicht wie die Nati - vier Jahre darauf warten.

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Ausschreibung Challenge Europe 2018

Natalina Haller

Brüssel ist Dreh- und Angelpunkt der Europapolitik; die EU-Institutionen haben dort ihren Hauptsitz. Neben Politikern, vielen Lobbyisten und NGOs versammelt sich hier auch die internationale Mediengesellschaft. Die Stadt ist quasi der grösste Presseraum Europas. Und mit uns bist du eine Woche lang mittendrin.

Triff in Brüssel Schweizer Auslandskorrespondenten und tauche ein in die Arbeit der über tausend akkreditierenden Journalistinnen. Ausserdem besuchen wir dieses Jahr zum Auftakt den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte, schauen uns danach Strassburg genauer an und machen sogar noch einen Schwenk nach Schengen. Nicht zu unterschätzen sind auch das Brüsseler Nachtleben und die berüchtigten Pommes Frites – das Bier soll auch nicht zu verachten sein.

Das Abenteuer ermöglicht dir Junge Journalisten Schweiz: Wir reisen vom 02. bis zum 09. September 2018 mit einer kleinen Gruppe nach Brüssel und erkunden die Stadt, die Medien und die europäischen Institutionen. Und das ist noch nicht alles: Du hast die Gelegenheit, bei Vorbereitungstreffen in Bern mit schweizerischen und europäischen Politikern, Lobbyisten und NGO-Vertretern zu sprechen und mehr über die EU und ihre Beziehungen zur Schweiz zu lernen.

Hier alles, was Du dazu wissen und machen musst, wenn du mitkommen willst:

  • Die Reise kostet (Anreise, Übernachtung und Verpflegung inklusive) 440 Franken. Wir organisieren sie in Zusammenarbeit mit Young European Swiss (YES).
  • Damit du mitkommen kannst, musst du JJS-Mitglied sein. Wenn du dich bei uns für die Reise anmeldest, wirst du automatisch für ein Jahr JJS-Mitglied. Den Mitgliederbeitrag schenken wir dir. Im Gegenzug musst du zusätzlich folgendes Formular ausfüllen und im Feld Nachricht "Challenge Europe 2018" eintragen: Mitglied werden.
  • Wenn du bereits JJS-Mitglied bist, kriegst du 30 Franken Rabatt.
  • Wenn du Fragen dazu hast, schreib uns eine Mail an info@jungejournalisten.ch.
  • Für die Anmeldung bitten wir dich, die unten stehenden Fragen zu beantworten und abzuschicken.
  • Falls du kein Bestätigungsmail erhältst, dann schreib eine Mail an info@jungejournalisten.ch.

Wir gratulieren zum Newcomer-Preis!

Guest User

Der junge Journalist William Stern gewinnt den Newcomer-Preis des Zürcher Journalistenpreises! Die Jury hat den Text «Herr Lötscher hat Angst - der Kampf eines Luzerner Rentners gegen die Burka» aus hundert Bewerbungen zum Sieger erkoren. Es ist ein Portrait eines 74-jährigen Luzerner Rentners, der im Alleingang fast 10'000 Unterschriften für eine Initiative für ein Burkaverbot sammelte.

«Es wäre für den Autoren so einfach gewesen, den Herrn Lötscher in die Pfanne zu hauen», sagte Laudatorin und Jurymitglied Nina Jecker an der Preisverleihung in Zürich, «stattdessen hat William Stern ein feines Portrait geschrieben.» Es sei ein Portrait, wie man es nicht oft zu lesen bekomme, urteilte die Jury.

Mit diesem Erfolg habe er nicht gerechnet, sagt William Stern, er habe vor der Arbeit gedacht, die Idee, den Rentner aus Luzern zu portraitieren, hätten sicher schon ganz viele gehabt.

Die drei Gewinner des Zürcher Journalistenpreises sind Barbara Klingbacher (NZZ Folio), Christian Keller (Basler Zeitung) und das Recherche-Desk von Tamedia. Den Preis für das Gesamtwerk erhielt Peter Studer.

Der Gewinner des Newcomer-Preises 2018 William Stern stellt sein Portrait vor:

William Stern von watson ist dank einem kleinen Inserat im Tages-Anzeiger für den Newcomer-Preis des Zürcher Journalistenpreises nominiert. Wer hinter dem Inserat steckte, erfährt ihr direkt von...

Aus den hundert eingesandten Publikationen waren insgesamt eine junge Journalistin und zwei junge Journalisten für den Newcomer-Preis des Zürcher Journalistenpreises nominert. Die beiden weiteren Nominierten stellen ihren Text vor:

Lisa Stutz, «Janette, ein Leben für den Teller», Wohler Anzeiger

Dürfen wir vorstellen: Lisa Stutz! Sie ist mit ihrer Reportage, welche im Wohler Anzeiger erschienen ist, für den Newcomer-Zürcher Journalistenpreis nominiert. Im Video erzählt Lisa, um was es in...

Kevin Brühlmann, «Mais pourquoi?», Fussbalmagazin zwölf

Mit seiner Geschichte über die Fussball-Legende Gilbert Gress im ZWÖLF - Fussball-Geschichten aus der Schweiz ist er für den Zürcher Journalistenpreis in der Kategorie Newcomer nominiert. Im Video...

Dolce vita und heftige Diskussionen am International Journalism Festival

Guest User

Alle Jahre wieder strömen Journalistinnen, Journalisten und Medienfachleute ins schöne Perugia an den Journalismus-Event des Jahres. Auch JJS war wieder mit von der Partie. Mitglied Daniel Faulhaber berichtet von seinen Eindrücken – und hält sich auch mit Kritik nicht zurück.

Noch ist alles ruhig - auch wegen des Regens (Foto: Mario Fuchs)

Noch ist alles ruhig - auch wegen des Regens (Foto: Mario Fuchs)

Top

  • Streit. Zum ersten Mal in den letzten drei Jahren gabs Zoff zwischen Bühne und Auditorium und zwar zum Thema «Journalist Polarisation in Poland: Media Politics and History.» Packend unangenehm.
  • Nischen. Die interessanten Panels werden oft nicht von den Big Names, sondern von Nischenbloggern und Lokaljournalisten bestritten.
  • Stimmung. Unsere Bleibe über den Dächern Perugias, unsere aufgekratzten Gespräche beim Essen, zum Wein. Die Treppe an der Piazza. Enough said.

Flop

  • Zu viel meta-Blah. Heisst: Zu wenig Diskussionen über Grundsätzliches: Wer sind wir eigentlich, die wir uns als JournalistInnen das Recht nehmen, die Welt abzubilden? Wie tun wir das und mit welchen Mitteln? Stattdessen oft so: «Mit diesen fünf Strategien ziehen Sie LeserInnen, aus den sozialen Netzwerken, ohne es wie Clickbait aussehen zu lassen.»
  • Zu grosse Panels. Mag sein, dass die fünf Speaker zum Thema «Visual Misinformation» absolute Profis sind aber fünf Leute auf einem Panel zerfleddern jedes Thema.
  • Das Wetter. Es war zu kalt.  

So ein Rückblick ist immer selektiv, darum kurz zu mir: Ich bin vor allem Schreiber, kein Datenanalyst und auch kein Digitalstratege. Ich bin Lokaljournalist. Ich bin freischaffend, mache ab und an Fehler und werde dafür in den Kommentaren gevierteilt. Schreibe dann einen tollen Text und jeder will mein Freund sein. Ich bin wie die meisten JournalistInnen da draussen.

Als solcher sind mir Klassentreffen per se verdächtig: JournalistInnen, die JournalistInnen den Journalismus erklären, schleifts? Am Besten sprechen wir dann engagiert über Filterbubbles. Ironie off.

Der Blick von unserer Dachterrasse (Foto: Mario Fuchs)

Der Blick von unserer Dachterrasse (Foto: Mario Fuchs)

Glücklicherweise wird die Harmonie gestört. An besagtem Panel, das mich auch deshalb fasziniert, weil es Facetten einer verschobenen Selbstwahrnehmung unserer Zunft offenbart.

Wir JournalistInnen rapportieren Fakten und beanspruchen dabei bestenfalls, fair und ausgewogen, manchmal parteiisch, mindestens respektvoll zu sein. Aber stört uns jemand im Weltbild, schnauben wir laut durch die Nüstern. Wir: Das sind in diesem Fall eben die Bubble, die immer noch überwiegend weisse, männliche, links(-liberale) Mehrheit des westeuropäischen Journalismus.

Da sassen wir also. Und vor uns zwei polnische JournalistInnen, die dem politisch rechten Medienspektrum zuzuordnen sind, Jacek Karnakowski und Agnieszka Romaszewska-Guzy, sowie der Moderator Krszyszof Dcieciolowski und der Filmemacher Matt Subieta. Karnakowski sagte: «Polen ist nicht unterjocht von Political Correctness, Polen ist ein freies Land.» Romaszewska-Guzy sagte: «In Polen gibt es keine Zensur.» Karnakowski sagte: «Lange waren die Linken am Drücker, jetzt sind eben wird dran.»

Da schoss zwischen den Stuhlreihen prompt der Puls in die Höhe und zischend entfuhr Häme aus offenen Mündern. Polen, freie Medien? Pha! Rasch war die Zeit um, vor der Tür ging der verbale Schlagabtausch weiter. Man gab sich die Hand, ohne den Streit beizulegen. Es war wie im echten Leben. Unangenehm. Und ein bisschen entlarvend.

Dann gings ab über die Piazza, im Sala del Dottorato wurde über die handwerklichen Do‘s und Dont‘s von ReporterInnen in Krisengebieten diskutiert. Zum Beispiel über den Einsatz von 360°-Kameras: «Empathy engine or poverty porn?»

Gute Frage, weil sie technologische Perspektiven mit Haltungsfragen verflicht. Unser technologischer Werkzeugkasten ist mittlerweile unüberschaubar geworden, aber müssen wir die abgehetzten Gesichter im Flüchtlingsboot wirklich in 360°-Panoramaperspektive zeigen, nur weil wir können?

Intensive Gespräche abends bei einem Bierchen. (Foto: Mario Fuchs)

Intensive Gespräche abends bei einem Bierchen. (Foto: Mario Fuchs)

Wir diskutieren drüber. Abends beim Wein, zur Pizza, zum Grappa. Spätestens im «Il Cantinone» sehn wir uns alle wieder nachdem wir tagsüber den eigenen Interessen folgten. Und mit den Antipasti werden die grossen und kleinen Themen aufgefahren. Nichts, was hier keinen Platz hätte.

Schlussendlich noch auf ein Bier zur Treppe unter der Cattedrale di San Lorenzo wohin sie alle strömen, Studenten wie JournalistInnen wie die Bienen zum Honig. Oder nach hause, in dieses Airbnb mit den schönsten Dachterassen der Stadt, wo das letzte Glas Wein noch besser schmeckt und die Musik die Möbel gefährdet weil schlussendlich noch immer jemand drauf tanzt. Schön wars, bis zum nächsten Mal!

Und hier noch das offizielle Video zum IJF18 (am besten stumm schalten):

Mobile Reporting: So nutzt du dein Smartphone im Arbeitsalltag

Guest User

Wie können Journalistinnen und Journalisten das Smartphone im Arbeitsalltag einsetzen? Damit hat sich JJS-Mitglied Adam Keel in seiner Diplomarbeit beschäftigt und anschliessend die Erklärplattform mobilejournalism.ch lanciert.

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Das Smartphone haben wir immer mit dabei. Was viele unterschätzen: Kamera, Mikrofon und zahlreiche Apps machen unseren täglichen Begleiter zu einem grossartigen Werkzeug. Kennt man die handwerklichen Basics, so lassen sich heute hochwertige Videos & Audiobeiträge produzieren. Genau dies möchte ich auf mobilejournalism.ch aufzeigen und Journalistinnen & Journalisten so den Einstieg erleichtern.

Was lernst du auf mobilejournalism.ch?

Auf der Plattform behandle ich vier Themenbereiche:

  1. Interviews mit dem Smartphone aufzeichnen: Wie filmt man ein Interview mit dem Smartphone und was sind die Grundregeln?
  2. Videoschnitt: Welche Schnitt-Apps gibt es und von welchen Funktionen kann man Gebrauch machen?
  3. Mit dem Smartphone Audio produzieren: Audiobeiträge oder Podcasts mit dem Smartphone produzieren? Kein Problem! Das Tutorial zeigt dir, wie du alles aus dem integrierten Mikrofon holst und welche externen Mikrofone sinnvoll sind. 
  4. Journalistische Inhalte mit Instagram Stories erzählen: In diesem Tutorial erfährst du mehr über die Gestaltungsmöglichkeiten, Erzählformen und Mechanismen von Instagram Stories. 

Die Tutorials können als Video angeschaut und in Blogposts nachgelesen werden. Zudem werden vertiefende Tutorials und Artikel von anderen MacherInnen verlinkt.

Mobilejournalism.ch konzipierte und realisierte ich im Rahmen des Diplomprojektes der Fachrichtung Cast / Audiovisual Media an der Zürcher Hochschule der Künste.

Möchtest du mehr über das Projekt erfahren? Hast du Fragen oder Feedback? Dann besuche www.mobilejournalism.ch oder folge meinem Projekt auf Social Media: FacebookInstagram & Twitter.

Recherche oder Ablasshandel? Eine verhängnisvolle Flugreise

Guest User

Der Recherchefonds von Junge Journalisten Schweiz will aufwendige Recherchen im Ausland ermöglichen. JJS-Mitglied Conradin Zellweger berichtet, wie aus einer Einladung zur Hochzeit eine Reportage für das Surprise Magazin wurde und was für eine Rolle dabei JJS spielte.

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«Unser Problem ist, dass das Problem hier unsichtbar ist», sagt Marco der Fotograf in Rio am Strand zu mir. Wir sind an der Hochzeit eines gemeinsamen Freundes, der aus Brasilien kommt, jedoch in der Schweiz lebt. Er ist Umweltwissenschaftler, seine Frau auch. Für die Hochzeitsfeier sind ein Dutzend Menschen aus der Schweiz angereist. Darunter auch ich und der Fotograf. Mit unserer Flugreise haben wir alle zum Klimawandel beigetragen. Klimaschutz versus Freundschaft, darüber wollen Marco und ich eine Reportage machen. 

Der Recherchefonds der Jungen Journalisten bezahlte uns rund 1200 Franken im Voraus für die Recherche. Sozusagen eine Garantie, falls wir es in den Sand setzen und die Reportage nicht verkaufen können. Ursprünglich planten wir eine multimediale Reportage. Ton und Video sollten das pulsierende Fest erlebbar machen. Mit einer Liste von möglichen Abnehmern waren wir nach Brasilien abgereist, inklusive einer etwas konkreteren Interessensbekundung der WOZ.

WIe kann man die schädlichen Auswirkungen einer Flugreise auf das Klima darstellen? 

WIe kann man die schädlichen Auswirkungen einer Flugreise auf das Klima darstellen? 

Doch vor Ort merken wir, die Multimedialität funktioniert nicht. Ton und Bild wirken nicht. Es passt nicht zum Thema. Die Stimmung kommt nicht rüber. Wir kippten Ton und Video. Bild und Text stellten uns vor genügend Probleme. Wie zeigt man Umweltauswirkungen? Wie zeigt man das Dilemma, dass man mit einem Flug seine Ökobilanz ruiniert um bei der Hochzeit guter Freunde anwesend zu sein? Hier in Brasilien müssen wir das Thema aktiv thematisieren. Von sich aus beginnt niemand darüber zu sprechen.

Zurück in der Schweiz ging’s ans schreiben. Ich merkte, dass es womöglich gut gewesen wäre, sich im Voraus auf eine Zeichenzahl zu einigen. Denn so schrieb die Reportage ohne Rücksicht auf mögliche Abnehmer. Sicher ein kapitaler Fehler, den ich mir nur erlauben konnte, weil unsere Spesen durch JJS gedeckt waren. Bei der WOZ klappte es dann auch prompt nicht: Zu lange, sprachlich nicht ganz passend.

Mit dem Magazin Surprise fanden Marco und ich vielleicht die passendste Abnehmerin überhaupt. Ein Projekt, dass sich für sozial Schwache einsetzt – da war unser Ablasshandel in guten Händen, da bereichert sich sicher niemand an unserem Experiment, das wir etwas auf Kosten der Umwelt gestartet haben. Mit der verkauften Reportage konnten wir gerade in etwa unsere Spesen wieder einnehmen, die wir vom Recherchefonds als Vorschuss bekommen haben. Aber eigentlich war es von Anfang an eine Mischrechnung. Wir wären ja sowieso an die Hochzeit geflogen.

Die Reaktionen auf unseren Artikel waren durchzogen. «Da kann ich nur den Kopf schütteln», «leisten einen aktiven Beitrag zur Klimazerstörung!», «schämt euch!» aber es gab auch positive Rückmeldungen. Das Thema polarisiert, denn es gibt kaum eine Lösung. Das macht es so spannend.

Seele am Strand baumeln lassen liegt (fast) nicht drin.

Seele am Strand baumeln lassen liegt (fast) nicht drin.

Das Projekt hat lange gedauert. Von der Idee bis zum Druck ist fast ein Jahr vergangen. Es war ein tolles Jahr, die Thematik ist immer und immer wieder in meinem Kopf aufgepoppt. Die Reportage wäre vielleicht auch ohne den Recherchefonds von JJS entstanden. Wir waren nicht zwingend auf den Vorschuss angewiesen. Doch die Zusammenarbeit mit JJS hat einen anderen, womöglich noch wichtigeren Effekt gehabt: Wir erhielten Ratschläge, unser Konzept wurde kritisch beäugt und mit dem finanziellen Vorschuss im Rücken konnten wir die Recherche am Strand in Brasilien nicht einfach versanden lassen. Der angenehme Zwang, etwas liefern zu müssen, war entscheidend. 

 

 

Wie?So! mit dem Regisseur von «Die vierte Gewalt»

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Dieter Fahrer hat schon mehrmals bewiesen, dass er sein Publikum zum Nachdenken anregen kann. Auch bei seinem jüngsten Werk, dem Dokumentarfilm «Die vierte Gewalt», macht der Berner Regisseur die Medienkrise eindrücklich erlebbar. Er illustriert sie anhand von vier Beispielen, die gegensätzlicher nicht sein könnten: Auf der einen Seite zwei antike Medienformate, die Zeitung «Der Bund» und die ältesten Radiosendung der Schweiz, das «Echo der Zeit». Ihnen gegenüber stehen die neuen, innovativeren Formate. Da ist «Watson», das sich durch Werbung finanziert und entsprechend auf Klicks angewiesen ist, und die «Republik», ein neues leserfinanziertes Online-Magazin. Während die Medienkrise anhand eines leergeräumten Büroraumes beim «Bund» illustriert wird, herrscht bei den Online-Medien Aufbruchstimmung.

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Im März setzte sich der Regisseur im Rahmen der JJS-Reihe «Wie?So!» höchstpersönlich mit jungen Journis in einen Kinosaal in Bern und diskutierte nach der Vorführung mit dem Journalismus-Nachwuchs über den Film. Er wollte zeigen, wie Journalisten selbst unter dem Druck von Sparmassnahmen und kommerziellen Interessen ihr Bestes geben, erzählte Fahrer. Dass dabei auch kontroverse Szenen in den Film einfliessen konnten, dafür war viel Überzeugungsarbeit nötig, erzählte der Regisseur dem Publikum. Nur dank intensiven Gesprächen mit dem Medienkonzern Tamedia konnte er beispielsweise eine Szene festhalten, in der «Bund»-Chefredakteur Patrick Feuz eine weitere Sparrunde ankündigen musste.

Dass seine persönliche Meinung in den Film einfliesse, sei durchaus gewollt – auch er mache sich Gedanken über die Zukunft der Medien, sei nicht allwissend und bringe das durch seine Kommentare entsprechend zum Ausdruck. Dass der Film eine individuelle Färbung hat, zeigt sich auch durch den Miteinbezug von Fahrers Eltern in den Film, welche mit der Zeitung als täglichem Begleiter aufgewachsen sind und gemeinsam mit der Zeitung altern. Mit seinem Film wolle er nicht die Welt verändern, antwortete er auf die Frage, was er mit dem Film erreichen möchte. Aber dass die Leute nach Ansicht des Films kritisch über die täglichen Probleme der Medien nachdenken, das schon. 

Junge Herzen, die für Satire schlagen

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Die Geschichte hinter dem jungen Satireformat Beta-Show Deluxe könnte tollkühner nicht sein. Bei Bier und guter Musik steckten an einem bitterkalten Januartag ein paar Studierende in einer Zürcher Kneipe die Köpfe zusammen. Wild wurde diskutiert, gekritzelt und gelacht – dabei herausgekommen ist ein Projekt mit dem Namen Beta-Show Deluxe – konkreter – ein satirisches Late-Night-Format für junge Leute. Dies ist nun ziemlich genau ein Jahr her. 

Natürlich war mit dem Namen allein noch nichts im Kasten. Es wurden neue Leute ins Boot geholt, am Projekt getüftelt und vieles ausprobiert. So nahm das Projekt allmählich Form an – und auch das Zauberwort «Innovation» blieb nicht auf der Strecke. Beta-Show Deluxe soll live stattfinden, und zwar vor Publikum auf der Tribüne sowie – und darauf ist die Beta-Crew besonders stolz – im Livestream auf Facebook. Das Leben wurde dem Projekt mit der Sendung am 21. September eingehaucht. Mit ernüchterndem Ergebnis: Pleiten, Pech und Pannen wechselten sich im Minutentakt ab. 

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Doch Aufgeben kam nicht infrage – im Gegenteil. Die mittlerweile stattliche Crew aus Studierenden der ZHAW, der Uni Zürich, der HTW und BFH sowie weiteren Interessierten aus der ganzen Schweiz sah diese Niederlage erst recht als Ansporn und gab Vollgas. Am 30. November ging das Team zum zweiten Mal auf Sendung und heilte die Beta-Show Deluxe – mit einem Krankenkassenstück – von seinen Kinderkrankheiten.

Aus dem Winterschlaf erwacht, geht das Beta-Team am 15. März mit ihrer dritten Show nun bereits zum dritten Mal auf Sendung – wieder live, wieder in real und wieder als Livestream auf Facebook. Auf dem Programm steht einmal mehr Satire vom Feinsten.

Eva Kunz

Wie wird man mit 27 Jahren Ausland-Korrespondentin?

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Luzia Tschirky hatte einen Traum: Sie wollte Russland-Korrespondentin werden. Ein Job, den nicht alle kriegen. Und vor allem nicht, bevor sie das 30 Lebensjahr erreicht haben. Luzia schon. 

Nächstes Jahr wird sie nach Moskau ziehen und fortan für SRF als Fernseh-Korrespondentin einordnen, was gerade in Russland geschieht. In einem Land, fünfhundertmal so gross wie Schweiz.

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Wie wird man mit 27 Jahren die jüngste Ausland-Korrespondentin, die das SRF je hatte? «Junge Journalisten Schweiz» hat Luzia Tschirky am «Wie?So!» in Zürich gefragt — und sie hat folgende Ratschläge:

  1. Fachwissen > eierlegende Wollmilchsau: Konzentrier dich auf ein Themengebiet, lese dich ein, studiere alles zum Thema, gib dich mit allem was du hast hinein. Spezialisiere dich, anstatt überall oberflächlich mitreden zu können.
     
  2. Such dir Verbündete: Luzia hat ein riesiges Netzwerk. Sie war an vielen Orten, auf vielen Redaktionen. Sie ist stets freundlich, hilfsbereit und so fällt es ihr nicht schwer, überall Verbündete zu finden. Die sind Gold wert, wenn man mal nicht weiter weiss und Rat braucht.
     
  3. Sei mutig & sei kreativ: Wachse über dich hinaus. Du weisst, was du willst? Dann zeig das den anderen und hol es dir. Für ihre Bewerbung hat Luzia sich was ganz Spezielles einfallen lassen, so viel sei hier verraten. Sie hat sich zusätzlich zur schriftlichen Bewerbung per Videobotschaft beworben. Es war mutig — denn der Schuss hätte auch nach hinten losgehen können. Ging er aber offensichtlich nicht.
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Übringes: Luzia ist weder Russin, noch Halbrussin. Tschirky ist ein Ostschweizer Name. Russisch hat Luzia erst mal lernen müssen.