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Blog

Mental Health und freier Journalismus: Was ich vor 14 Jahre gerne gewusst hätte

Guest User

Von Christian Zeier

Welch Ironie. Eigentlich hätte das hier ein Referat zum Thema Stress und Mental Health aus der Perspektive eines freien Journalisten werden sollen. Mein Plan: Zwei Wochen Auslandsreise, dann das Referat bei den jungen Journalist:innen in Zürich und am nächsten Tag weiter nach Deutschland. Die Realität: Stress pur, erste Krankheitssymptome und Absage des Referats. So ist dieser Text entstanden.

Seit gut 14 Jahren arbeite ich in als freier Journalist. Erst im Lokalen, dann zu nationalen Themen und heute vor allem in den Bereichen Investigativ- und Auslandsjournalismus. Die gute Nachricht vorneweg: Ich liebe meinen Job genauso wie am Anfang. Er erfüllt mich mit Sinn – und meist auch mit Freude. Weil ich dafür bezahlt werde, neugierig zu sein. Weil ich reisen und schreiben kann. Weil ich spannende Menschen treffe, Rätsel löse, stets Neues lerne und meist selbst entscheide, womit ich mich als nächstes beschäftige. Weil ich mein eigener Chef bin. Und weil ich ausschlafen kann, wenn mir danach ist.

Toll, nicht?

Ja und nein. Das Problem ist, dass fast jeder dieser Aspekte auch eine negative Seite hat. Reisen ist toll – doch welche Redaktion ist heute noch bereit, die Spesen grösserer Auslandsrecherchen zu übernehmen? Flexibilität klingt gut – kann aber in mangelnden Strukturen und Orientierungslosigkeit enden. Unabhängigkeit ist super – bedeutet aber oft Einsamkeit und finanzielle Unsicherheit. Und wenn du nicht um 8 Uhr im Büro sein musst: Warum überhaupt aufstehen?

Freier Journalismus kann noch immer ein Traumjob sein – aber auch der direkte Weg ins Burnout. Entscheidend ist, was du daraus machst. Und zu welchen Kompromissen du bereit bist.

In den letzten Jahren habe ich mir immer wieder überlegt, was mich an diesem Job glücklich macht und was mich stresst, was funktioniert und wo ich gescheitert bin. Basierend auf diesen Gedanken habe ich ein paar Ratschläge formuliert, die freien Journalismus gesünder machen können. Die Liste ist weder vollständig noch allgemeingültig. Sie ist das, was ich mir vor 14 Jahren gewünscht hätte.

Glaub an deine Arbeit

In meiner Erfahrung müssen freie Journalist:innen tendenziell exakter, besser und zuverlässiger arbeiten als ihre angestellten Kollegen. Und sie müssen bessere Geschichten vorschlagen, damit diese auch wirklich realisiert werden. Das mag nicht überall der Fall sein, aber sicher ist: Die angestellten Kolleg:innen sind bereits bezahlt – du hingegen belastest das Budget zusätzlich. Es hilft, diese Regel im Kopf zu haben, wenn du eine Absage erhältst. Und vielleicht noch wichtiger: Geschmäcker sind verschieden. Natürlich gibt es objektive Kriterien, um Recherchen und Texte zu beurteilen. Dennoch bleibt vieles subjektiv – was dem einen Medium keine Rückmeldung wert ist, kann beim anderen auf der Titelseite landen. Ein Phänomen, das selbst die berühmtesten Autorinnen erfahren. Deshalb gilt: Je eher du akzeptierst, dass Absagen kein Weltuntergang sind, desto besser.

Schaff dir dein Business-Modell

Echte journalistische Freiheit entsteht durch finanzielle Freiheit. Wer möglichst viele Artikel publizieren und jedem Franken hinterherrennen muss, ist zwar freischaffend, aber doch Gefangener der wirtschaftlichen Zwänge. Grössere Recherche? Keine Zeit. Herzensprojekt? Lohnt sich nicht. Um aus diesem Denken auszubrechen, braucht es ein Business-Modell, das ausserhalb der miserablen Honorare für freie Journalist:innen funktioniert. Deshalb rate ich allen, die in ihrer Themenwahl möglichst frei sein wollen: Sucht euch einen Nebenjob, in einer Redaktion oder sonst irgendwo, um einen Teil der Fixkosten mit einem regelmässigen Einkommen zu decken. Das reduziert Stress sowie Existenzängste – und kann die Qualität des journalistischen Schaffens bedeutend erhöhen.

Hör auf Pareto

Ein einfacher und pragmatischer Tipp. Der italienische Soziologe Vilfredo Pareto prägte die Idee, dass mit 20 Prozent des Aufwandes 80 Prozent der Wirkung erzielt werden können. Um aber die Perfektion, also die restlichen 20 Prozent, zu erreichen, braucht es nochmals 80 Prozent des Gesamtaufwandes. Egal, was man von den Zahlen hält, die Grundidee passt sehr gut zu unserem Job. Ich kenne einige Journalist:innen, denen der Hang zum Perfektionismus die Freude an ihrer Arbeit verdorben hat. Ich empfehle daher: Strebe ein möglichst perfektes Ergebnis an. Aber lass auch mal gut sein. Und stell dir die Frage: Braucht es die restlichen 20 Prozent wirklich?

Nimm’s nicht persönlich

Mit diesem Punkt habe ich selbst immer wieder zu kämpfen. Wer publiziert, exponiert sich. Und wer viel Energie sowie Herzblut in seine Publikationen steckt, macht sich besonders angreifbar. Dabei solltest du nie vergessen: Du bist nicht deine Arbeit. Nur weil du einmal etwas falsch machst oder einen mittelmässigen Artikel publizierst, macht dich das noch lange nicht zu einer schlechten Journalistin oder einem schlechten Journalisten. Und nur weil der eine oder andere anonyme Schreiberling einen wütenden Kommentar unter deinem Artikel platziert, sagt das noch lange nichts über die Qualität deiner Arbeit aus.

Suche Verbündete

Während Jahren hatte ich dieses Bild des Journalisten (und insbesondere des Auslandsreporters) als lonely wolf im Kopf. Der Einzelkämpfer, der in ferne Länder reist, und mit tollen Geschichten zurück kommt. Das ist ein Teil der Realität – doch mittlerweile ist für mich klar: Journalismus ist dann am besten (und gesündesten), wenn er im Team entsteht. Das gilt ganz besonders für freie Journalist:innen, die bei der Entstehung ihrer Geschichten nur allzu oft alleine gelassen werden. Teamarbeit auf Augenhöhe kann Recherchen weiterbringen, Texte besser machen, Finanzierungsmodelle ermöglichen und vor allem: die psychische Gesundheit fördern. Oder wie es die freie Journalistin Anina Ritscher kürzlich so schön geschrieben hat: Bildet banden.

Schau nach vorne

Wer in den letzten zwei Jahrzehnten in den Journalismus eingestiegen ist, mag die Geschichten nicht mehr hören: Früher hatte man noch Geld. Früher wäre das nie passiert. Früher war alles besser. Bei allem Verständnis für die notwendige und wichtige Kritik an Medienkonzentration und Abbauwahn, es gibt unzählige Aspekte im Journalismus, die heute viel besser sind als früher. Zum Beispiel: Nie war es einfacher, an grosse Mengen relevanter Daten zu gelangen. Nie war es so günstig, mit Menschen auf der ganzen Welt in Kontakt zu treten. Nie war es simpler, direkt und ohne teuren Hilfsmittel zu publizieren. Und doch überwiegt in vielen Redaktionen der Pessimismus – weil die Zukunft an der Vergangenheit gemessen wird. Deshalb habe ich mir vor Jahren geschworen, für ein Medium zu arbeiten, das vor allem nach vorne schaut. So ist REFLEKT entstanden.

Sei mutig

Wer nichts wagt, der nichts gewinnt – so plump dies klingt, mir hat diese Einstellung fast immer Glück gebracht. Dass ich 2009 meine erste Anstellung als Redaktor kündete, weil ich keine Begeisterung mehr spürte, habe ich keine Sekunde bereut. Dass ich 2014, in einem persönlich schwierigen Jahr, raus bin in die weite Welt und anfing, Auslandsreportagen zu schreiben, war der Grundstein für meine spätere Arbeit. Und dass wir 2019 auf eigene Rechnung nach Moçambique flogen, vor Ort Fahrer und Fixer bezahlten und dann monatelang recherchierten, resultierte in zwei der renommiertesten Preise im Schweizer Journalismus. Ich glaube fest daran, dass es gesünder ist, Veränderung zu suchen und Unsicherheit zu wagen, als in der sicheren Unzufriedenheit zu versauern. Das hat viel mit meinem letzten Ratschlag zu tun.

Hab Freude

Ich weiss, manche sagen, Journalismus sei ein Beruf wie jeder andere. Doch wenn ich mit Journalist:innen spreche, die für ihren Job brennen, dann spüre ich, dass das so nicht stimmt. Es gibt so viele tolle Journalist:innen auf dieser Welt, die ihren Job trotz widrigster Bedingungen mit inspirierendem Engagement und grösstem Eifer ausüben. Es gibt so viele, die auf Geld und Sicherheit verzichten, um dieser Arbeit nachzugehen. Weil sie überzeugt sind, dass es wichtig ist. Weil sie sich nichts Spannenderes vorstellen können. Weil es ihnen Spass macht, jeden Tag was Neues zu entdecken.

Deshalb habe ich mir geschworen: Sollte mir diese anstrengende, oft schlecht bezahlte und nicht selten zermürbende Arbeit eines Tages keinen Spass mehr machen, höre ich auf. Daran darf man mich gerne erinnern.

Zur Person

Christian Zeier (1986) ist freier Auslandsreporter sowie Mitbegründer und redaktioneller Leiter des unabhängigen und investigativen Recherche-Teams REFLEKT. Während seines Bachelor-Studiums in Medien- und Kommunikationswissenschaften an der Universität Fribourg sammelte er erste journalistische Erfahrungen beim Burgdorfer Tagblatt/Aemme Zytig, wo er auch als Redaktor tätig war. Später arbeitete er für die Berner Zeitung und machte sich nach dem Abschluss des Master-Studiums Soziale Probleme und Sozialpolitik als freier Journalist selbstständig. Als freier Auslandsreporter hat Christian Zeier für die grösseren Zeitungen und Magazine der Schweiz aus zahlreichen Ländern im Nahen Osten und auf dem afrikanischen Kontinent berichtet – darunter Somalia, Nigeria, Eritrea oder Irak. Um trotz Sparkurs in der Medienbranche grössere journalistische Recherchen zu ermöglichen, gründete er 2019 REFLEKT, das sich unter anderem durch Beiträge von Stiftungen und Mitgliedern finanziert. Gemeinsam mit seinem Team wurde Christian Zeier 2021 und 2020 mit einem Swiss Press Award und 2020 mit dem Zürcher Journalistenpreis ausgezeichnet.


Podcast: Mental Health – was wir gelernt haben

Natalina Haller

Seit Sommer sprechen wir über Mental Health im Journalismus. Wir sprechen mit euch, ihr sprecht untereinander und wir bemerkten: Die Branche redet jetzt etwas mehr darüber.

Das hat auch bei uns selber etwas ausgelöst, und das wollen wir mit euch Zuhause in der warmen Küche oder mit dem Wollschall und Kopfhörern unterwegs teilen.

Livia, Gina und Simon haben zu Mental Health mit Branchenvertreterinnen, Expert_innen und mit verdammt mutigen und aufrichtigen Journis gesprochen, und daraus viel mitnehmen dürfen. Das wollten Sie gemeinsam besprechen - und mit euch teilen - als Vitaminbooster, sozusagen.

Mehr dazu: www.jjs.ch/mental-health

Mitarbeit: Livia Schmid, Gina Bachmann und Simon Schaffer

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Wir suchen eine neue Generalsekretärin oder einen neuen Generalsekretär (25%)

Guest User

Junge Journalistinnen und Journalisten Schweiz ist die Organisation für junge Medienmacherinnen und Medienmacher bis 30 Jahre. Wir begleiten junge JournalistInnen auf ihren ersten Schritten in der Branche und schaffen Zusammenhalt - wir tauschen uns aus, unterstützen uns gegenseitig und bilden uns weiter. Die Schweizer Medien hatten junge Ideen von jungen JournalistInnen noch nie so nötig wie jetzt.

Ab 1. März 2022 oder nach Vereinbarung suchen wir eine oder einen

Generalsekretärin oder Generalsekretär (25%)


Deine Aufgaben sind
:  

  • Mitgliederadministration

  • Verbandsadministration

  • Kommunikation

  • Buchhaltung

  • Öffentlichkeitsarbeit

  • Projektmitarbeit

  • Eventorganisation


Was du mitbringen solltest

  • zwischen 18 und 30 Jahre alt

  • zuverlässig, selbständig, initiativ und flexibel

  • journalismusaffin

  • erfahren im Umgang mit sozialen Medien 

  • hervorragende Deutschkenntnisse

  • idealerweise hast du Erfahrung in der Buchhaltung 

Was wir dir bieten: 

  • Einblicke in die Schweizer Medienbranche und gute Vernetzungsmöglichkeiten

  • eine spannende und abwechslungsreiche Arbeit in einem engagierten Team

  • flexible Arbeitszeiten und die Möglichkeit, von zu Hause aus zu arbeiten

  • eine hervorragende Referenz für eine Berufslaufbahn in den Medien

  • die Gelegenheit, etwas zu bewegen in der Medienbranche


Wo du Auskünfte erhältst und wie es weitergeht: 

Bist du interessiert? Dein Bewerbungsschreiben kannst du per Mail bis zum 17. Dezember 2021 an unseren Co-Präsidenten Pascal Scheiber schicken: info@jjs.ch. Falls noch Fragen sein sollten, erreichst du ihn unter 076 284 24 24. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit dir und den gemeinsamen Weg in eine Medienwelt mit Zukunft. 

Die erste Studie zu jungen Journalistinnen und Journalisten in der Schweiz

Natalina Haller

Eine Studie der Universität Fribourg hat im Auftrag von JJS erstmals die Arbeitsbedingungen der jungen Medienschaffenden in der Schweiz untersucht. Die Resultate sind erschreckend. Überstunden und Stress sind an der Tagesordnung. Die Mediengewerkschaft syndicom und wir als Verband fordern die Verleger auf, die Missstände zu beheben. Die Gesundheit des journalistischen Nachwuchses darf nicht aufs Spiel gesetzt werden!

  • Die Hälfte aller jungen Journalistinnen und Journalisten leisten mehr als 3 Überstunden pro Woche.

  • Jeder und jede zweite hat zu wenig Zeit um die täglich anfallenden Aufgaben zufriedenstellend zu bewältigen.

In seiner Masterarbeit «Traumberuf Journalismus?! Arbeitsbedingungen, Ziele und Anliegen junger Journalistinnen und Journalisten in der Schweiz» am Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung der Universität Fribourg hat Lauro Mombelli die aktuellen Arbeitsbedingungen von jungen Journalisten und Journalistinnen in der Schweiz untersucht. Es ist die erste spezifische Untersuchung des Nachwuchses in der Medienbranche überhaupt. Teilgenommen an der Umfrage haben knapp 200 Journalist*innen, die 1990 oder später geboren wurden.

JJS hat in der neusten Ausgabe des «JJS-Podcast» mit dem Studienautor Lauro Mombelli über die Resultate seiner Studie gesprochen. Hier ordnet er seine Ergebnisse für junge Journalistinnen und Journalisten ein. Den Podcast gibt’s zum Hören unter anderem auf Spotify und auf Apple Podcasts.

Stress und Überstunden sind allgegenwärtig

Die Resultate sind beunruhigend. Die Hälfte der Befragten leistet mehr als 3 Überstunden pro Woche. Aufgerechnet auf ein Jahr entspricht dies rund 20 Arbeitstagen Mehrarbeit. In den meisten Betrieben werden diese Überstunden weder abgegolten noch können sie kompensiert werden, sondern sie gehen voll und ganz zu Lasten der Arbeitnehmenden.

Zu denken geben muss den Verlegern auch der Befund der Studie, wonach die Hälfte der Befragten zu wenig Zeit hat, um die täglich anfallende Arbeit in einer für sie zufriedenstellenden Art zu bewältigen. Oder dass 71 % der Befragten angegeben haben, dass sie meistens oder immer an zu viele Dinge gleichzeitig denken müssen.

Kampagne «Mental Health» der JJS

Wie allgegenwärtig Stress und Überstunden gerade bei den jüngeren Medienschaffenden sind, hat in den vergangenen Monaten auch die Kampagne «Mental Health» des Verbands «Junge Journalistinnen und Journalisten Schweiz» (JJS) gezeigt. In eindrücklichen Blog-Beiträgen und Video-Statements erzählen Betroffene von schlaflosen Nächten, Depressionen, Versagensängsten und dem allgegenwärtigen Druck.

Arbeitgeber sind in der Pflicht

Die Mediengewerkschaft syndicom und der Verband Junge Journalistinnen und Journalisten Schweiz (JJS) fordern die Arbeitgeber in der Medienbranche dazu auf, diesen Befund ernst zu nehmen und die Arbeitsbedingungen zu verbessern. Ein erster Schritt muss die Gewährung von Kompensationsmöglichkeiten von Überstunden sein sowie die Schaffung eines Arbeitsklimas, in dem sich die Angestellten wohl fühlen. Die Erfahrung zeigt aber, dass gute Arbeitsbedingungen längerfristig nur mit Gesamtarbeitsverträgen gesichert werden können. Die Angestellten der privaten Medien befinden sich im Tessin und in der Deutschschweiz seit 2004 im vertragslosen Zustand. Das ist ein unhaltbarer Zustand!

Wenn sich die Perspektiven für die Jungen Journalistinnen und Journalisten nicht verbessern, werden sie sich früher oder später beruflich neu orientieren. Dabei sind gute Fachkräfte elementar, gerade für eine Branche in der Krise, in der immer weniger Angestellte immer mehr leisten müssen.


Was tun Medienhäuser für die psychische Gesundheit ihrer Angestellten? JJS hat nachgefragt

Gina Bachmann

Der Schwerpunkt von JJS zu Mental Health hat gezeigt: Journalismus kann ein Job sein, der auf die psychische Gesundheit schlägt. Was tun Medienhäuser für die psychische Gesundheit ihrer Angestellten?

Berufskolleginnen und -kollegen erzählten in den letzten Wochen von Stress, unbezahlten Überstunden, fehlender Wertschätzung und einem rauen Umgangston auf Redaktionen. Im Rahmen unseres Themenschwerpunkts fragten wir: Wie geht es euch? Also wirklich.

An diesem Punkt möchten wir nicht stehen bleiben. Psychische Gesundheit ist nicht nur Sache der Journalistinnen und Journalisten. Auch ihre Arbeitgeber stehen in der Verantwortung. Wir haben acht Schweizer Medienhäuser gefragt, inwiefern psychische Belastungen auf den Redaktionen ein Thema sind. Und vor allem: Welche Unterstützung sie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bei Problemen anbieten. Geantwortet haben die NZZ, Ringier, Nau, SRF, TX Group, CH Media, Republik und Watson.

 

  •  NZZ

Die NZZ schreibt auf unsere Fragen:

Innerhalb des gesamten Unternehmens NZZ nehmen wir das Thema der psychischen Gesundheit sehr ernst. Journalistinnen und Journalisten (und selbstverständlich allen weiteren Mitarbeitenden), die sich in dem Zusammenhang an uns wenden, bieten wir die Möglichkeit einer Beratung und Unterstützung durch den spezialisierten Dienstleister Movis.

 

  • Ringier

Die Dienste externer Coaches können auch die Angestellten von Ringier und Ringier Axel Springer auf Wunsch in Anspruch nehmen. Darüber hinaus gibt es ein internes Gesundheitsprogramm und Kurse, schreibt die Kommunikationsabteilung:

Die psychische Gesundheit der Mitarbeitenden ist Ringier und Ringier Axel Springer Schweiz ein zentrales Anliegen – gerade in herausfordernden oder unsicheren Zeiten. Bei Verdacht auf sich anbahnende psychische Probleme kann jederzeit die HR-Abteilung beigezogen werden. Das HR achtet weiter stets darauf, dass die Mitarbeitenden ihre Ferien fristgerecht beziehen. Allen Mitarbeitenden stehen im Rahmen des internen «Fit & Health»-Angebots zudem diverse Massnahmen zur Erhaltung und Förderung der psychischen und physischen Gesundheit zur Verfügung. Die «Fit & Health»-Seite bietet Informationen und vielfältige Angebote rund um Bewegung, Gesundheit, Ernährung und Schlaf. In Zusammenarbeit mit externen Expertinnen und Experten finden bei Ringier und Ringier Axel Springer Schweiz darüber hinaus regelmässig Online-Kurse und Webinare zu Themen wie Achtsamkeit, Resilienz, Selbstreflexion und psychische Gesundheit statt.

 

  • Nau

Auch beim Nachrichtenportal Nau schreibt die Medienverantwortliche, dass die psychische Gesundheit eine «sehr hohe Priorität» habe. Für Probleme könnten etwa die unregelmässigen Arbeitszeiten sorgen:

Newsjournalismus ist oft hektisch und verlangt schnelle Entscheidungen. Dazu kommen Schichtbetriebe, Abend- und Wochenend-Einsätze. Diese Bedingungen können situativ belastend sein. Aus diesem Grund setzt die Nau media AG auf eine gute, frühzeitige und langfristige Einsatzplanung (3 Monate im Voraus) mit entsprechenden Erholungs-/Freitag für die einzelnen Mitarbeitenden. Nau.ch sorgt für eine ausgeglichene Work-Life-Balance. Wie bei allen gesundheitlichen Leiden, die persönlich auftreten können, setzt die Nau media AG auch bei Themen der psychischen Gesundheit auf schnelle, unvoreingenommene und individuell-abgestimmte Lösungen. Beispielweise eine Anpassung des Einsatzplans, verkürzte Arbeitszeiten oder eine temporäre Pensenreduktion.

 

  • SRF

SRF verweist in seiner Antwort auf die gesetzlich verankerte Fürsorgepflicht von Arbeitgebern und schreibt, die Gesundheit der Angestellten stehe bei SRF entsprechend «an oberster Stelle». Und weiter:

Psychosoziale Risiken und arbeitsbedingter Stress gehören nicht zuletzt auch aufgrund der aktuellen Coronasituation zu den grossen und relevanten Herausforderungen im Alltag von Arbeitnehmenden. Auch der Wandel und die Veränderungen, welche die gesamte Medienbranche seit Jahren erfährt, aber auch – je nach Thema – die eigenen Recherchearbeiten können sich belastend auf den Arbeitsalltag von Journalist:innen auswirken.

SRF sei es deshalb ein Anliegen, «optimale» Arbeitsbedingungen zu schaffen, etwa durch die Ermöglichung flexibler Arbeitsformen. Zudem gibt es eine Gesundheitskommission, bestehend aus einer Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertretung, welche sich mit der betrieblichen Gesundheitsförderung befasst. Aus einem Vorschlag von Mitarbeitenden sei etwa das Thema Hatespeech im Netz aufgegriffen worden. Weiter gibt es Vergünstigungen für Sportkurse und Ergonomie-Beratung sowie interne Weiterbildungen zu Themen wie Resilienz und Stressbewältigung. Bei SRF bestehe zudem die Möglichkeit, externe Beratung in Anspruch zu nehmen.

 

  • TX Group

Einen Zusammenhang mit der Coronasituation im Hinblick auf die psychische Gesundheit sieht auch die TX Group:

In vereinzelten Ressort stellen wir tendenziell eher zunehmende Bedrohungen fest, denen die Journalist*innen ausgesetzt sind, sei dies körperlich oder verbal. Aufgrund der aktuell schwierigen Lage für viele Menschen scheint die Hemmschwelle eher gesunken zu sein, was die Arbeit für die Journalist*innen erschwert.

Das Unternehmen biete seinen Mitarbeitenden verschiedene Hilfestellungen. Die psychische und physische Gesundheit sei «sehr wichtig». Entsprechend habe man an grossen Standorten Ruheräume eingerichtet, biete Ergonomie-Beratungen und Gesundheitswochen zum Thema Work-Life-Balance an. Zudem gibt es interne Vertrauenspersonen, an die sich Mitarbeitende mit Problemen jeglicher Art wenden könnten. «Gemeinsam mit der Vertrauensperson, Ansprechpartner*innen aus dem HR oder den Vorgesetzten kann auch eine externe, auf das jeweilige Problem spezialisierte Beratungsstelle beigezogen werden», heisst es weiter.

 

  • CH Media

CH Media schreibt auf Anfrage, die erste Anlaufstelle bei psychischen Belastungen sei der oder die Vorgesetzte. Alternativ könne auch die Personalabteilung Unterstützung anbieten. Die Gesundheit der Mitarbeitenden sei «von grösster Bedeutung», heisst es weiter. «Treten Zeichen auf, die auf eine beeinträchtigte Gesundheit schliessen lassen, werden diese ernst genommen und/oder pro-aktiv angesprochen sowie geeignete Massnahmen ergriffen.» Auf die Frage, inwiefern die Arbeit die psychische Gesundheit beeinflussen kann, schreibt das Unternehmen:

Die Arbeit ist für viele Menschen eine, wenn nicht die wichtigste Variable mit einer starken Auswirkung auf die Gesamtzufriedenheit und die psychische Gesundheit. Dabei bewegt Menschen kaum etwas so sehr, wie eine als sinnvoll erachtete Aufgabe. Den Rahmen setzen das Betriebsklima, die Art der Führung, Fairness und Respekt gegenüber Kolleginnen und Kollegen. Hier versucht CH Media, bestmöglich einzuwirken.

 

  • Republik

Bei der Republik wurde die psychische Gesundheit der Mitarbeitenden ebenfalls durch die Pandemie verstärkt zum Thema. Und auch die Republik sieht einen Zusammenhang zwischen psychischer Gesundheit und Journalismus:

Recherchen können an die Substanz gehen und da ist ein gutes Team mit regellässigem Austausch essentiell. Auch Erholungsphasen sind wichtig. Arbeiten im Homeoffice ist zudem oft einsam und die Anbindung ans Team fehlt – das kann die Arbeit klar beeinflussen. Hier ist ein regelmässiges Check-in sehr wichtig.

Konkrete Unterstützung bietet die Republik ihren Angestellten nach eigenen Angaben mit einem externen Coaching. Zudem gibt es die Möglichkeit von unbezahlten Urlauben. Es sei wichtig, Personen mit psychischen Problemen zu unterstützen und nicht zusätzlich unter Druck zu setzen. «Wir haben gute Erfahrungen gemacht, was dies angeht», schreibt die Republik.

 

  • Watson

Bei Watson antwortet auf unsere Fragen der Chefredaktor Maurice Thiriet persönlich. «Wir achten auf ein untoxisches Workplace Environment, das nicht krank macht», schreibt er. Nach seiner Einschätzung beeinflusst die journalistische Arbeit die psychische Gesundheit der Watson-Angestellten eher positiv als negativ: «Fast 100 Prozent der Arbeit ist sinnstiftend und in der täglichen Arbeit herrschen hohe Freiheitsgrade. Die Resultate der jährlichen Mitarbeitenden-Umfrage bestätigt diesen Eindruck.» Auf die Frage, was Watson tut, wenn Mitarbeitende trotzdem auf Unterstützung angewiesen sind, schreibt Thiriet:

Vorgesetzte nehmen Druck weg und klären, woher dieser kommt, wenn jemand darunter leidet. Ein grosser Stress ist oft, die Kinderbetreuung an der Arbeit vorbeizubringen. Da sind wir flexibel, im Gegensatz zu den Krippen-Öffnungszeiten. Wenn jemand eine Scheidung, einen Todesfall oder Ähnliches hat, ist es voll okay, wenn die Person eine Zeit lang nicht überperformt. Wenn jemand etwas braucht, dann versuchen wir es zu besorgen. Es ist nicht so eine Hexerei. Wir machen, was normale Menschen anbieten, wenn es anderen schlecht geht. Aber es gibt nicht für alle Belange eine Vertrauensperson oder eine externe Fachstelle. Wir sind eine kleine Firma.

 

Fazit

Die Unternehmen schreiben alle, das Thema psychische Gesundheit sehr ernst zu nehmen. Wir haben uns bewusst dafür entschieden, die Antworten nicht zu stark zu kürzen oder zu redigieren, da wir finden: Die Länge und der Antworten sagt vielleicht auch etwas darüber aus, wie viel Gewicht ein Unternehmen dem Thema beimisst – zumindest in der Kommunikation nach aussen. 

Offen bleibt, wie offensiv die erwähnten Kurse, Coachings und Weiterbildungen im Berufsalltag angeboten werden. Wissen alle Mitarbeitenden über die Angebote Bescheid? Bemühen sich Vorgesetzte um ein Arbeitsumfeld, das offen ist für Gespräche über psychische Gesundheit? Erzählt uns am nächsten JJS-Stammtisch oder bei sonst einer Gelegenheit von euren Erfahrungen mit euren Arbeitgebern. Lasst uns im Gespräch bleiben.

Mental Health Podcast: Verletzlichkeit und bessere Arten des Führens mit Janosch Tröhler

Natalina Haller

Seit wir über Mental Health im Journalismus reden, erhalten wir immer wieder Nachrichten von Mitgliedern oder werden darauf angesprochen. Viele fühlen sich wohl im Journalismus, und doch können ebenso viele von unangenehmen Umständen in Redaktionen und Teams berichten. Es darf sich da noch einiges ändern.

Janosch Tröhler ist die richtige Person, um darüber zu sprechen. Er ist ein journalistisch Vielgereister mit Erfahrungen bei verschiedenen Medienhäusern, mit Gründer-Erfahrung beim Online-Magazin «Negative White» und mit Cheferfahrung als Head of Community bei Blick. Er und sein Team haben unter anderem die berüchtigten Kommentarspalten besser gemacht. Heute schaut er bei Blick digital hinter den Kulissen nach dem Rechten und hat gerade seinen Master in Digital Management in London abgeschlossen. Weshalb man eben mehr tun muss, als das Buzzword "Teambuilding" ins Büro zu schreien und wie man sich auch Führungspersonen verletzlich zeigen können, verrät er im Podcast.

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Mental Health-Podcast: Journalistin und positive Psychologin Anna Miller

Natalina Haller

Anna Miller ist Journalistin, positive Psychologin sowie Gründerin und Coach beim «Digital Balance Lab». Sie kennt den Journalismus aus eigener Erfahrung und spricht in der neusten Folge über Fallstricke in unseren Newsrooms, in unserem Online-Verhalten und in unserem Selbstverständnis.  Denn ja: Du kannst einiges tun, um dich besser zu fühlen. Allerdings musst du dafür erst analysieren, wo du stehst, wofür du stehst und was um dich herum nicht stimmt – oder eben schon. Mitarbeit: Livia Schmid, Gina Bachmann und Simon Schaffer. 


Hier ein Protokoll:

  • 01:00 über die Frage, ob Journis prädestiniert für Burnouts sind.

  • 06:38 über die Grenze, hinter der es ungesund wird.

  • 07:26 First: Körper. Wie wir mit uns arbeiten.

  • 08:03 Second: Seele. Wie wir mit uns und anderen umgehen.

  • 10:19 Third: Intellekt. Wenn alles weg ist.

  • 12:10 über die wichtige Frage: was ist mein ideales (Arbeits-)Umfeld?

  • 14:22 Was mache ich wirklich gerne und gut?

  • 15:02 Übung: gute Momente herauspicken.

  • 18:32 über die Grenze zur Selbstausbeutung: Überidentifikation. Wer bin ich ohne Journalismus?

Break

  • 23:20 über die Digitale Balance: Always on, sich abgrenzen, kuratieren und Push-Nachrichten abschalten.

  • 32:24 Tipp: Im Team kommunizieren, wann man erreichbar ist.

  • 35:36 über Bedürfnisse: nach Feedback und Förderung. Was tun? Fordern!

  • 39:40 über die Schritte, die dann zu tun sind. Wer sich nicht gut fühlt, bildet sich das nicht ein.

  • 42:11 über das fehlgeleitete Wort: Betroffene. Denn das sind wir alle.

  • 46:14 über ein neues Verständnis von Leistung.

  • 47:46 Schlusstipps: ab in den Wald und zum Grosi.

Anna Miller empfiehlt allen Interessierten, das Buch "Digital Minimalism" von Cal Newport.

Angst im Journalismus: Hannes und das Gefühl, gescheitert zu sein

Natalina Haller

Kann Journalismus Angst machen? In dieser Mini-Serie sprechen wir mit Journalistinnen und Journalisten über ihre Ängste. Hannes war Ende 20, als er den Zürcher Journalistenpreis gewann. Trotzdem plagt ihn das Gefühl, gescheitert zu sein. Er erzählt, was das mit ihm gemacht hat, und wie er Stress auf ungute Weise zu kompensieren versuchte.

«Es geht mir nicht gut»

Guest User

Einer jungen Journalistin geht es immer schlechter. Sie erzählt über ihre Depression und darüber, wie sie wieder zu sich selbst gefunden hat.

Von Denise Brechbühl

«Es geht mir nicht gut». Diesen Satz wagte ich anfangs nicht laut auszusprechen. Wir leben in einer Welt, in der Perfektionismus erwartet wird, setzen uns selbst jeden Tag unter Druck, oder werden unter Druck gesetzt. Jeder sollte immer das Beste geben und der Beste sein. Gleichzeitig sollten wir in unserer Gesellschaft mit unserer Art nicht zu sehr auffallen. Wer nicht in gewisse Schemen passt, wird als nicht «normal» bezeichnet.

Auch das Alter spielt mit: Bei vielen diktiert ein straffer Zeitplan das Leben. Ich habe mich stetig unter Druck gesetzt, weil ich dachte, mir geht die Zeit aus. Erst heute weiss ich, dass jede und jeder im eigenen Tempo leben soll. Es sollte keine Rolle spielen, in welchem Alter man den Abschluss macht, oder den ersten Vollzeit-Job ergattert. Viel wichtiger ist es, wie es dir geht.

Die Depression und Ich

Als es mir schlecht ging, setzte ich dennoch ein Lächeln auf. Und ich kann schon gar nicht mehr an den Händen abzählen, wie viele schlaflose Nächte ich hatte. Meine Gedanken gingen immer tiefer in eine Abwärtsspirale. Ein Zusammenspiel von mehreren Faktoren im Alltags- und Berufsleben sorgten dafür, dass es mir immer schlechter ging.

Der Beruf Journalist*in erfordert viel Konzentration, ich fühlte mich oft gestresst, wollte überall dabei sein und alles machen. Ich fühlte den Druck, über alle Aktualitäten Bescheid zu wissen und nichts zu verpassen. Innert kurzer Zeit wollte ich zu viele Träume verwirklichen im Job wie auch im Alltagsleben – für mich selbst blieb kaum Zeit. Dabei vergass ich, Prioritäten zu setzen und auf mich selbst zu achten, anderen Menschen gab ich den Vorrang.

Durch die Corona-Pandemie verschlimmerte sich meine Situation. Keine Präsenz mehr in der Fachhochschule, nur noch zuhause arbeiten und studieren. Wenn ich alleine in meinem Zimmer war flossen die Tränen. Ich fühlte Druck in meiner Brust und hatte Schwierigkeiten zu atmen. Wieso muss mir dies passieren? Dieser Gedanke schwebte mir oft durch den Kopf. Ich verlor den Fokus in meinem Leben. Auch dachte ich daran, wie es wäre, wenn ich nicht mehr existieren würde. Ich fühlte mich leer, missverstanden, betrogen und wertlos. Ich war am Boden und schämte mich dafür. Das Leben ist unfair, das ist nicht einfach zu akzeptieren.

Wegen der Corona-Pandemie hat es derzeit lange Wartefristen, bis ein Platz bei einem Psychologen oder einer Psychiaterin frei wird. Daher suchte ich notfallmässig eine Psychiaterin in einem Spital auf. Als ich erfuhr, dass ich an Depression leide, war das wie ein Schlag ins Gesicht. Mitte März 2021 ging ich freiwillig in eine Klinik. Dieser Schritt brauchte sehr viel Mut und Stärke. Doch erst dort begann die Arbeit an mir selbst, was nicht einfach ist. Ich musste mich mit all den negativen Aspekten befassen, die mir passiert sind. Der Weg zur Besserung ist ein schwerer Prozess.

Schreiben als Therapie

Ich habe schon immer gerne geschrieben, doch als ich von der Psychologin den Auftrag bekommen habe, als Therapieform meine negativen Erlebnisse aufzuschreiben, habe ich zuerst gezögert. Dennoch schrieb ich nach einiger Zeit über die Dinge, die mich Nächte lang wachhielten und wegen denen ich zu viele Tränen vergossen hatte. So konnte ich wieder Platz schaffen für die Menschen und Träume, die mich stark machen und vorwärtsbringen.

Ich bin ein grosses Durcheinander. Manchmal weiss ich nicht, wer ich wirklich bin, warum ich auf eine Art und Weise reagiere, oder wohin ich will. Doch das ist in Ordnung. Niemand kann perfekt sein und wir sollten uns vielmehr gegenseitig über unsere Ecken und Kanten austauschen.

Hier findest du Hilfe

Diese Stellen sind rund um die Uhr für Menschen in Krisen und für ihr Umfeld da:

Angst im Journalismus: Stefan und der Berufseinstieg zu Pandemiezeiten

Natalina Haller

Kann Journalismus Angst machen? In dieser Mini-Serie sprechen wir mit Journalistinnen und Journalisten über ihre Ängste. Stefan wollte gerade seine journalistische Karriere in Angriff nehmen, als eine Pandemie ausbrach und er reihenweise Absagen auf Praktika bekam. Er redete sich ein, nichts wert zu sein. Mit Hilfe einer Psychologin hat gelernt, mit seinen Zukunftsängsten umzugehen.


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